Seggerling Varista Cup 2025

Seggerling Varista Cup 2025

Die Sonne grinste wie ein Honigkuchenpferd vom Himmel, der Rottachsee lag spiegelglatt und 13 Seggerlinge plus eine tapfere Seglerin freuten sich auf sportliche Rennen, frische Brise und kühle Getränke danach. Doch dann kam alles etwas anders. Oder besser gesagt: erst gar nicht.

Akt 1 – Warten auf Wind

Seggerlinge entspannt

Die Steuermannsbesprechung war kaum vorbei, da schlich sich der Wind schon klammheimlich davon. Zurück blieb: stehendes Wasser und die Ahnung, dass das heute eher ein Kaffekränzchen wird.

Doch es tat sich etwas. Ganz zart kräuselte sich die Oberfläche, als hätte der See am Alpenrand beschlossen: „Na gut, eine Runde geht schon.“ Regattaleiter Felix Spring und Stefan Jehle schickten die Flotte mutig auf den Kurs. Ostwind! Der Liebling aller, die mit der Thermik auf dem Rottachsee vertraut sind. Und tatsächlich: Die Boote kamen halbwegs in Fahrt, wenn auch eher in Zeitlupe.

Wie immer zeigten die üblichen Verdächtigen ihre Nase vorne – Jörn Thöne war die Spitze, dicht gefolgt von den zwei österreichischen Steuermännern, die mit alpenländischer Präzision über den See zogen.

Akt 2 – Wetterwechsel mit Dramatik

Seggerlinge dynamisch

Während die zweite Wettfahrt vorbereitet wurde, zeichnete sich im Westen etwas Ungewöhnliches ab. Ostwind – ja. Aber schwarze Wolken aus der Gegenrichtung? Seltsam. „Zieht vorbei“, heisst es. Und tatsächlich, die Gewitterwolke ist vorbei. Und so startete Lauf zwei – diesmal mit Westwind. Frischer, böiger, sportlicher.

Es versprach eine dynamische Wettfahrt zu werden. Doch das Voralpenland ist wettertechnisch eine Haerausforderung. Nach einer Rund ging’s los: Die erste Böe knallte rein. Dann die nächste. Und noch eine. Fallböen mit bis zu 7Bft aus allen möglichren Richtungen. Böen, die die Seggerlinge auf den Rücken legten. Segel flatterten wie wild gewordene Wäscheleinen, Masten schwenkten – und fielen. Jörns Mast zeigte plötzlich 120 Grad Winkel. Unten. Ungewohnte Haltung. Eine Ruderanlage brach, Walter trat die Bordwand ein, alles lag flach und dazwischen noch Paddler und vereinzelte Kajakfahrer. Die Bojen trieben davon und mit ihnen auch das Startboot. 

Akt 3 – Baywatch auf Allgäuerisch

Seggerlinge verdreht herum

Die Sicherungsboote mit Markus Scholz, Thomas Holzmann, Lucia Spring, Andreas Bentele und Florian Sonneck hatten plötzlich mehr Action als bei jeder Sommerregatta davor. Aufrichten, bergen, schleppen – alles in einem Takt, der einem Heavy-Metal-Drumsolo Konkurrenz machte. Und das Gewitter donnerte weiter. Heldenhaft wurden die ankommenden Boote am Steg abgefangen, während die Böen weiter über den See tobten.

Fazit:

Nicht jeder Tag bringt Segelsport. Aber manche bringen Geschichten – und davon gleich eine ganze Sammlung. Mastbruch, Böen, Schräglage und viel Herzblut. Der Rottachsee hat wieder mal gezeigt: Langweilig wird’s hier nie.

Und morgen? Mal sehen, was kommt.

Hochstimmung beim Segler-Hock

Selten wurde so emotional eine Wettfahrt besprochen, wie heute Abend. Man konnte direkt das verströmte Adrenalin wahrnehmen. Eine Heldentat jagte das nächste Erlebnis. Es war fantastisch, und da nur Material auf der Strecke blieb, wird dieser Regattatag noch lange in positiver Erinnerung bleiben.

Gegessen, erzählt und gelacht wurde an diesem Abend viel. Großartig der Zusammenhalt. Jeder half jedem wie es nur ging. Eine tolle Truppe: Die Segler, das Wettfahrt- und Rettungsteam und vor allem das Küchen-Team um Nadja Spring. Denn was nutzen die größten Heldentaten, wenn man danach nicht ordentlich was in Magen bekommt. 

Sonntag ist Segeltag

Und zwar vom Feinsten! Lockere zwei – drei Windstärken bei strahlendem Sonnenschein machten noch weitere drei komplette Wettfahrten möglich. Die Seggerlinge sausten über den Parcours. Alles funktionierte wie am Schnürchen und so ging mit einer unterhaltsamen Siegerehrung ein fantastisches Regattawochenende zur Neige.

Seggerling Segler beim Varista Cup 2025 am Rottachsee

Ein waaaaahhhhnsinns Wochenende. Toll wars! 
Bis zum nächsten Jahr beim

Varista Cup 2026 im Allgäu!

Segerlingregatta Templin 2025 Walter Fleschhutz

Segerlingregatta Templin 2025 Walter Fleschhutz

Bericht von Walter Fleschhutz Seggerling Regatta in Templin 2025

Der Süden fährt in den Osten zur Summersailregatta nach Templin. Mit Martin Kresser von Wangener Yachtclub ging es mit 2 Seggerlingen auf dem Trailer nach Templin. Martin hatte den Wohnwagen am Haken, da er mit seiner Frau nach der Regatta im Osten noch ein paar Tage Urlaub machen wollte. Am Donnerstagvormittag ging es auf die 733 km lange und ca. 10 Stunden dauernde Fahrt. Es war sehr warm und auf Höhe Berlin kam es zu einem heftigen Gewitter mit Sturm, sodass Martin die Autobahn verlassen musste, da der Wohnwagen drohte umzukippen. Wir kamen dann beide um ca. 20:00 Uhr in Templin an, wo wir schon erwartet wurden. Den anstrengenden Tag haben wir mit einer Brotzeit und Bier am Wasser des Templiner Stadtsee ausklingen lassen.  Am nächsten Tag trafen nach und nach alle Seggerlinge ein, einige, darunter ich, nutzen den Freitag zum Trainieren und um sich auf die stark drehenden Winde einzustellen. Am Abend trafen sich alle Segler in der vereinseigenen Gastwirtschaft, die von einem Griechen betrieben wird. Das Essen war wie immer hervorragend und der Ouzo schmeckte vorzüglich. Am Samstag, nach dem alle Ihre Boote aufgebaut hatten, begann die Regatta um 10:30 Uhr mit der Begrüßung und Steuermannsbesprechung. Um 11:30 Uhr wurde pünktlich zum Ersten von insgesamt sechs Läufen gestartet.  Der böige und stark drehende Westwind legte von Lauf zu Lauf zu und blies dann in Böen bis zu 5 Bft. Im ersten Lauf hatte ich einen schlechten Start und das Pech, dass ich an der Luv Tonne an der unglücklich verlegten Tonneleine mit dem Schwert hängen blieb. Bis ich mich befreien konnte, fuhren alle Boote vorbei. Der zweite Lauf war mit Platz11 ok, aber verbesserungswürdig. Im dritten Lauf gelang mir ein sehr guter Start, sodass ich immer zwischen Platz 1 und 3 segelte, allerdings nur bis zur letzten Luvtonne, dann passierte das Malheur…ich hatte auf einmal die ganze Ruderanlage in der Hand, es hatte sich der Verriegelungsbolzen geöffnet und das Boot trieb unkontrolliert auf die sich im See befindliche Liebesinsel zu. Dort konnte ich die Ruderanlage wieder einhängen und zur Reparatur an Land segeln. Bei dieser Wettfahrt kassierte ich ein DNF. Die Weiteren Wettfahrten liefen dann nur mittelmäßig mit den Plätzen 11, 10, 9 und einem Gesamtplatz 14 nach 6 Wettfahrten. Um 14:30 Uhr hatten wir dann die ausgeschrieben 6 Wettfahrten unter Dach und Fach und konnten uns ganz gemütlich Kaffee und leckerem, selbstgebackenem Streuselkuchen hingeben. Da das am Grill schmorende Wildschwein, erst gegen 19 Uhr fertig wurde, beschlossen Martin, seine Frau und ich noch die Templiner Stadtmauer zu umrunden und uns die Füße zu vertreten, bis es um 19 Uhr dann leckeres Wildschwein mit Gemüse vom Wok gab! Der Abend war noch sehr gemütlich mit einigen Ouzo zu viel 😉

Da wir am Samstag schon alle 6 Läufe im Sack hatten, hat man sich entschlossen ein Longrace zu machen…von Schleuße auf der Nordseite zur Enge mit der Eisenbahnbrücke zu segeln…eine Strecke von ca. 6-8km, hier konnte ich vorne Mitfahren und als 7. über die die Ziellinie segeln.

 

Alles in allem war es ein tolles Regattawochenende, die Templiner sind tolle Gastgeber, sodass ich nächstes Jahr gerne wieder die 10 Stunden Anfahrt in Kauf nehmen werde.

 

Ergebnisse: seggerling__overall_results__20

Optiliga Breitenthal am Oberrieder Weiher 2025

Optiliga Breitenthal am Oberrieder Weiher 2025

06. Juli 2025 – „Die zwei spannenden Wochenenden bei der Optiliga waren voller Wettfahrten und nicht nur für die jungen Segler ein echter Marathon.

Nach den guten Ergebnissen am Forggensee, war dieses Wochenende voller Versprechungen, aber die Bedingungen waren sehr knifflig, mit leichten Böen, die zwischen den Inseln am Oberieder Weiher tobten.

Magnus und Nico entschieden sich in der ersten Wettfahrt für die linke Seite, gerade als der Wind auf die rechte Seite drehte und hatten deshalb einen langen Weg vor sich, um sich zu erholen, und kamen gut voran, auf 2. und 7. Platz.

Beim zweiten Start setzten unsere Jungs wieder auf die linke Seite, und das zahlte sich aus!
Leider wurde das Rennen auf halber Strecke abgebrochen, mit Nico auf Platz 1 und Magnus unter den Top 5, was die beiden sehr enttäuschte.

Beim Neustart (richtig geraten, sie starteten wieder von links!) gab es sehr wenig Wind und sie blieben hinter einigen der Leichtgewichte stecken und versuchten erneut, sich bei den sehr unruhigen Bedingungen zu erholen.
Nico konnte den 3. Platz erreichen, wobei Sophia ihm auf der Linie um 30 cm überholte und Magnus einige Kenterungen ausnutzte, um den 10. Platz bei dem Rennen und 8. Platz insgesamt zu werden.
Nico war punktgleich mit dem 2. und 4. Platz, war aber sehr zufrieden, einen weiteren Pokal für einen hart verdienten 3. Platz zu erhalten!“ 🏆😮‍💨

Bericht Thomas Baumgartl

Dann ab nach Hause abladen und ab ins Bett, die Schule lockt die kleinen Segler wieder aus dem Bett

Traditionsreichen 24-Stunden-Regatta am Straberger See bei Dormagen

Traditionsreichen 24-Stunden-Regatta am Straberger See bei Dormagen

Bericht zur Teilnahme von Florian Sonneck, Mitglied beim SSGR

Unter dem Motto „Ausdauer und pure Leidenschaft“ nahm in diesem Jahr erstmals ein Jollensegler aus Bayern an der traditionsreichen 24-Stunden-Regatta am Straberger See bei Dormagen / Leverkusen in Nordrhein-Westfalen teil.

Der Yachtclub Bayer Leverkusen hat zu seinem 50. Geburtstag 50 Segler aus ganz Deutschland eingeladen, um diesen Ausdauer-Wettkampf zu segeln. Mit rund 900 Mitgliedern, davon über 20 % Jugendliche, ist der YCBL einer der größten Segelvereine in NRW. Vor rund zehn Jahren war der Club Mitglied des Deutschen Challenger Yacht Club und somit Teil des Teams United Internet Team Germany, das bei der Qualifikation für den Louis Vuitton Cup (Vorentscheid für den America’s Cup) mitsegelte.

Ein 24-Stunden-Regatta ist kein gewöhnliches Rennen – sie ist Ausdauerprüfung und Taktikspiel. Man kämpft gegen Müdigkeit, Wetter und Zeit. Der Wind wird zum Verbündeten, das Boot zum Mikrokosmos auf dem Wasser. Der Sonnenuntergang um 21:48 Uhr war nach den ersten drei Stunden nur ein Zwischenstand, jede Wende ein Neuanfang.

Am Ende zählte nicht allein der Sieg, sondern das Erleben von 1440 Minuten auf einem unruhigen Element. Wer 24 Stunden segelt, hat mehr als nur ein Rennen hinter sich.

Trotz der fehlenden Kajüte und einer nicht vorhandenen Komfortzone auf der kleinen Jolle stellte sich der 54-jährige Regattasegler dem Abenteuer: 24 Stunden über den Kurs zu segeln, bei Tag und Nacht, Sonne und Regen, Wind und Flaute.

Mit dabei: jede Menge Durchhaltevermögen, präzise Segeltechnik und ein Gespür für Wind und Taktik. ‘Für mich war die Teilnahme nicht nur sportlich, sondern auch emotional ein Highlight’, erklärt Sonneck, der seit 40 Jahren Regatten segelt. ‘Ich wollte zeigen, was auch kleinere, wendige Boote im Dauereinsatz leisten können – wenn der Wille da ist.’

Vorstand und Verein freuen sich über den Erfolg, den unser neues Mitglied seit diesem Jahr für uns erregen konnte: Florian gewann mit 79,8 sm (rund 150 km) gesegelter Strecke nicht nur die 24-h-Regatta, sondern mit per Yardstick das Blaue Band 2025.